Island – Rund um die Insel aus Feuer und Eis

Wer Island einen Besuch abstattet, wird sich zwangsläufig für eine Umrundung der Insel entscheiden – an Land entlang der Ringstraße oder auf dem Wasser per Schiff einmal um die Insel herum.

Wir haben uns für die Variante per Schiff entschieden und eine 10-tägige Umrundung an Bord des Expeditionsschiffs OCEAN DIAMOND gebucht. Die Ocean Diamond ist ein verhältnismäßig kleines Schiff und mit nur 200 Passagieren ist die Atmosphäre familiär und entspannt. Durch ihre geringe Größe kann die Ocean Diamond außerdem Häfen anlaufen, die für größere Schiff nicht in Frage kommen, so dass auch die entlegenen Regionen Islands besucht werden.

Im Ausguck auf der Brücke

Es ist einfach sich auf dem Schiff zurechtzufinden. Auf fünf Decks gibt es 113 Kabinen, zwei Restaurants, eine Club Lounge mit Bar und verschiedenen Sitzecken, die Main Lounge im Kino- oder Theaterstil für Vorträge der Nature Guides und die Panorama Lounge.

Die Panorama Lounge auf dem Oberdeck wird schnell zum unserem Lieblingsplatz: Hier oben ist meist wenig los und durch die großen Fenster bietet sich ein toller Blick auf das Meer sowie die Berge und Gletscher Islands. Direkt unter der Lounge befindet sich die Brücke, deren Tür – außer beim An- und Ablegen – immer offen steht. Kapitän Jeremy Kingston und sein Team freuen sich immer über Besuch und beantworten geduldig die neugierigen Fragen der Gäste.

Verhungern ist an Bord der Ocean Diamond ausgeschlossen. Sämtliche Mahlzeiten vom Frühstück über’s Mittag- und Abendessen bis hin zu den Kuchen am Nachmittag und Suppe um Mitternacht sind unglaublich lecker. Es gibt immer mindestens ein Gericht, das typisch isländisch ist, vorallem wunderbare Fischgerichte, aber es gibt immer auch bewährte internationale Küche. Ist man während eines Ausflugs mittags nicht an Bord, bereitet die Küchencrew Lunch-Pakete mit Sandwiches, Obst, Skyr – isländischem Quark – und Müsli-Riegeln vor.

1. Tag: Einschiffung

Am Nachmittag des 04. Juli 2019 gehen wir gespannt in Reykjavik am Pier Midbakki an Bord. Beim Check-Inn folgt gleich eine freudige Überraschung: Wir bekommen ein Upgrade und dürfen für die nächsten zehn Tage in einer Balkon Suite auf dem obersten Deck residieren – das fängt schonmal gut an.

Viel Zeit zum Ankommen ist nicht: Wir packen schnell das Wichtigste aus, dann heißt es antreten zur großen Rettungsübung in der Main Lounge. Ohne Rettungsübung für alle Passagiere darf kein Schiff den Hafen verlassen und so üben wir die Schwimmweste anzulegen und bekommen unseren Evakuierungspunkt und unser Rettungsboot gezeigt.

Nach dem Abendessen läuft die MS Ocean Diamond aus. Wir stehen an Deck und bewundern das futuristische Opernhaus Reykjaviks vom Wasser aus. Bald sind wir auf hoher See und bewundern in der Ferne den Snaefellsjökull-Gletscher und die isländische Küste, an der wir nun vorbei schippern.

Auch wenn wir bereits seit zwei Tagen auf Island sind, stellen wir erst heute fest, dass es schwer werden wird, die nächsten Tage ins Bett bzw. die Koje zu gehen: Es ist Hochsommer – Mittsommer ist gerade erst vorbei – und es wird in diesen Breitengraden einfach nicht richtig dunkel. Die Welt verbleibt in einem Dämmerzustand – Sonnenuntergang ist gegen 23:00 Uhr, Sonnenaufgang schon wieder um 03:00 Uhr.

2. Tag: Stykkisholmur

Irgendwann konnten wir uns doch von der Aussicht losreißen und sind ins Bett gegangen. Über Nacht hat unser Schiff die Snaefellsnes-Halbinsel erreicht und liegt beim Aufstehen bereits in Stykkisholmur vor Anker. Mit Zodiaks, die immer genutzt werden, wenn das Schiff auf Reede liegt, werden wir an Land gebracht. Da das Schiff wegen starkem Wind und höheren Wellen nicht anlegen konnte, ist die erste Überfahrt gleich ziemlich unruhig und nass, macht aber Spaß.

An Land erwarten uns verschiedene Busse für die gebuchten Landausflüge. Wir haben uns für einen Besuch des legendären Snaefellsjökull-Gletschers, den schon Jules Verne zum Eingang zu seinem „Mittelpunkt der Erde“ auserkoren hatte, entschieden. Nach einer guten Stunde Busfahrt steigen wir in Allradfahrzeuge um und fahren durch von Vulkangestein geprägte Landschaften zur Zunge des Snaefellsjökull-Gletschers.

Die Pistenraupen, die uns zum Gipfel bringen sollen, stehen in dichtem Nebel am Fuße des Gletschers. Wir sind ein bisschen enttäuscht, dass wir so ein Pech mit dem Wetter haben, aber der örtliche Wikinger-Guide – so sieht er wirklich aus und passt fantastisch zur Atmosphäre – beruhigt uns: Oben kann alles ganz anders aussehen.

Wir fahren hinauf auf 1.410 m und tatsächlich lichtet sich kurz vor Erreichen des höchsten Punktes das Nebelmeer und wir bekommen ein fantastisches Panorama über die Halbinsel und bis weit aufs Meer. Als wir wieder zurück an der Zunge des Gletschers sind, hat sich auch hier der Nebel gelichtet und wir erkunden auf einer kurzen Wanderung die Lava-Landschaft.

Auf dem Rückweg zum Hafen von Stykkisholmur, gibt es noch einen Spezial-Halt für alle „Games of Throne“-Fans: Wir stoppen an einem Strand, der einen Blick auf den Berg Kirkjufell, Schauplatz in der Serie, bietet. Für alle anderen ist es wohl nur ein kleiner hübscher Berg.

Zurück am Hafen umrunden wir noch die Landzunge, von wo wir einen schönen Blick auf die Ocean Diamond auf Reede bekommen, bevor wir mit den Zodiaks an Bord zurückkehren.

Später am Abend können wir vom Wasser aus noch einmal einen Blick auf den Snaefellsjökull werfen.

3. Tag: Isafjördur

Unsere Ocean Diamond fährt die längeren Strecken meist über Nacht, so dass wir beim Aufwachen oft schon in einem neuen Hafen liegen oder diesen gerade erreichen. Heute sind wir in Isafjördur, einem kleinen Ort in den Westfjorden. Hier treffen wir nur wenige andere Touristen, denn die Halbinsel liegt abseits der Ringstraße und so lassen die meisten Reisenden diese wunderschöne Ecke links liegen.

Unser Ausflug führt uns heute zum Wasserfall Dynjandi, einem der – angeblich – schönsten Wasserfälle Islands, der über mehrere Stufen insgesamt etwa 100 Meter ins Tal stürzt. Die Anfahrt mit dem Bus ist relativ lang, da die Straßen in den Westfjorden eng, kurvig und streckenweise nicht asphaltiert sind, aber wir passieren faszinierende Landschaften mit Tafelbergen und engen Fjorden, so dass hier auch der Weg das Ziel ist.

Vom Parkplatz aus steigen wir über steile Stufen bis kurz unter die letzte Fallstufe hinauf. Auch wenn hier ein paar Busse stehen, trennen die endlosen Stufen zum Glück die Spreu vom Weizen, so dass wir oben recht allein sein. In der wirbelnden Gischt des Wasserfalls bewundern wir die weite Aussicht über die ganze Bucht.

Nachmittags steht eine Zodiak-Rundfahrt durch die Bucht von Isafjördur auf dem Programm. Mit Schwimmwesten und winddichter Kleidung ausgerüstet, unternehmen wir eine rasante Fahrt entlang der Küste und erfahren Wissenswertes über die Fischerei, die lange Zeit die wichtigste Industrie- und Einnahmequelle der Region war und auch heute noch einen hohen Stellenwert hat. Und aus dem kleinen Zodiak sieht unsere Ocean Diamond dann doch ganz schön groß aus.

4. Tag: Siglufjördur

Während wir bisher richtig Glück mit dem Wetter hatten, schüttet es heute morgen wie aus Eimern. Zum Glück steht Vormittags kein Ausflug an. Der geplante Bummel durch das Städtchen Siglufjördur fällt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und wir genießen die Annehmlichkeiten unserer Balkon-Suite und lesen mal in aller Ruhe ein Buch. Wir sind ja schließlich im Urlaub.

Mittags nimmt die Ocean Diamond dann Kurs auf Hrisey, Islands zweitgrößte bewohnte Insel am Eingang des Eyjafjördurs. Es nieselt immer noch, als wir vor Anker gehen, aber die Insel, auf der einige seltene Vogelarten zu Hause sind, wollen wir uns nicht entgehen lassen. In kompletter Regenmontur lassen wir uns per Zodiak an Land bringen und zum Glück wird der Regen auch immer weniger.

Auf einem knapp sieben Kilometer langen Wanderweg umrunden wir die Insel. Es geht vom kleinen Hafen zunächst durch flache Buschvegetation und von Anfang an sind unzählige Vögel unsere Begleiter. Es gibt hier primär Bodenbrüter – Bäume sind Mangelware – und viele sitzen in greifbarer Nähe zum Weg auf ihren Nestern. Die bunt gekleideten Touristen scheinen nicht zu stören, so lange wir respektvollen Abstand zu den Nestern halten.

Als wir den kleinen Kamm in der Inselmitte passieren, weht uns plötzlich ein kräftiger Wind entgegen und es wird deutlich ungemütlicher. Die See ist auf der dem Fjord abgewandten Seite rauer – wir blicken aufs offene Meer hinaus. Steile Klippen bieten Seevögeln ein zu Hause und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen an den Nistplätzen.

Auf dem Rückweg zum kleinen Hafen, durchqueren wir den Ort Hrisey. Eine Handvoll Häuser beheimatet die rund 150 Einwohner der Insel. Dazu gibt es einen kleinen Laden, eine Kirche und ein gemütliches Café. Für die kleineren Kinder gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule, die Größeren fahren mit der Fähre zur Schule aufs Festland. Wilder Mohn und große Petunien sorgen für fröhliche Farbtupfer zwischen den Häusern – Idylle pur.

Als wir wieder zurück an Bord sind, fährt die Ocean Diamond tiefer in den Fjord hinein, an dessen Ende die „Großstadt“ Akureyri liegt, wo wir morgen von Bord gehen.

5. Tag: Akureyri

Der Hafen von Akureyri ist größer, als alle anderen, in denen wir bisher lagen. Prompt teilen wir uns die Pier mit zwei weiteren Schiffen, die in die anderen Häfen der letzten Tage gar nicht hätten einlaufen können.

Die „Großstadt“ Akureyri verfügt neben einem Flughafen auch über eine Autovermietung, so dass wir heute keinen Ausflug gebucht haben, sondern auf eigene Faust mit dem Mietwagen losziehen wollen, der uns sogar ganz komfortabel zum Schiff gebracht wird.

Am Myvatn-See

Erste Station ist der Myvatn-See, der der ganzen Region seinen Namen gibt. Der See liegt spiegelglatt inmitten einer hügeligen Landschaft von Pseudokratern, die nicht selbst vulkanischen Ursprungs sind, sondern durch das Zusammentreffen von Lava und Wasser entstanden sind. Die namensgebenden Mücken (my = Mücken, vatn = Wasser) scheinen zum Glück in den Ferien zu sein.

Faszinierend sind die Lava-Formationen von Dimmuborgir, die wir als nächstes besuchen. Erkaltete Lava hat hier fantastische Gebilde in der Landschaft hinterlassen, die an zerfallene Burgen oder Türme erinnern. Die isländische Mythologie sieht hier den Wohnort von Elfen und Trollen – eine schöne Vorstellung.

Durch die Lavalandschaft wandern wir bis zum HverfjallKrater. Über einen schmalen Pfad steigen wir mühsam – ein Schritt vor, zwei Schritte zurück – zum Kraterrand hinauf und werden mit einem tollen Blick über das ganze Myvatn-Gebiet belohnt. Oben führt der Weg einmal komplett um den Krater herum. Man könnte auch in den Krater hinab steigen, aber da auch dieser Weg durch tiefen Vulkansand führt, lassen wir das aus.

Die ganze Myvatn-Region ist Thermalgebiet und so lassen wir uns auch den Besuch eines Thermalfelds nicht entgehen. Überall blubbert und dampft es und das schwefelhaltige Wasser hat tolle Bilder in die Landschaft gezeichnet. Der Wasserdampf ist kochend heiß, die Luft ist feucht und über allem liegt ein penetranter Schwefelgeruch.

Letzte Station unseres Ausflugs ist der berühmte Wasserfall Godafoss – der Götterwasserfall. Auf dem Hinweg haben uns die vielen Busse auf dem Parkplatz abgeschreckt, so dass wir erst einmal weitergefahren sind – jetzt am späten Nachmittag haben wir Glück und es ist relativ leer. Über einen kurzen Weg erreichen wir das Plateau, von dem man einen guten Blick auf den breiten hufeisenförmigen Wasserfall hat. In vielen Publikationen wird auch der Godafoss als einer der schönsten Wasserfälle Islands beschrieben. Naja… Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.

Der isländische Singer-Song-Writer Birkir Blaer

Nach dem Essen wartet heute noch eine Überraschung an Bord: Birkir Blaer, ein junger isländischer Singer-Song-Writer gibt ein Konzert in der Club Lounge. Birkir erscheint mit seiner Mutter, die für Technik und Support zuständig ist, zum Auftritt und ist unglaublich sympathisch. Kaum hat er seine Gitarre in der Hand und beginnt zu singen, ist seine anfängliche Nervosität verflogen und wir sind hellauf begeistert. Seine Songs hat er selbst geschrieben und komponiert und auch wenn wir die isländischen Texte nicht verstehen, ist die Musik einfach toll. Viel zu schnell muss er wieder von Bord, damit die Ocean Diamond Kurs auf ihren nächsten Hafen Husavik nehmen kann.

6. Tag: Husavik

Heute steht ein Highlight der Reise auf dem Programm: Walbeobachtung per RIP-Boot. Zu Fuß geht es auf die andere Seite des Hafens zur Basis von Gentle Giants. Wir werden in kleine Gruppen aufgeteilt und unser Guide versorgt uns mit schicken rot-gelben Anzügen, Schwimmwesten, Schutzbrillen und dicken Handschuhen. Wie so oft wurden in der Planung Menschen unter 1,70cm nicht berücksichtigt und selbst der kleinste Anzug ist noch viel zu groß für uns. Dann heißt es alle Mann an Bord und es geht hinaus in die Bucht von Husavik.

Kaum haben wir den Hafen verlassen, wissen wir, warum wir den dicken Anzug, Handschuhe und die Schutzbrille bekommen haben: Die massiven Schlauchboote haben starke Motoren und fliegen förmlich über die Bucht. Der Fahrtwind ist eisig.

Zunächst fahren wir hinaus zur Insel Lundey, auf der zur Brutzeit rund 200.000 Papageientaucher zu Hause sind. Tatsächlich sind wir von den süßen dicken Vögeln umringt, sobald wir uns der Insel nähern – in der Luft auf dem Wasser, überall wimmelt es vor Papageientauchern.

Dann geht es weiter auf der Suche nach den sanften Riesen der Ozeane. Ein anderes Boot hat eine Sichtung gemeldet und so fahren wir zielstrebig in die Richtung. Kurze Zeit später drosselt der Guide den Motor und schon taucht eine Schwanzflosse unweit unseres Bootes im Wasser auf und ist, ehe wir uns versehen, auch schon wieder weg. Aber wir haben Glück: zwei Buckelwale scheinen unser Boot interessant zu finden und tauchen immer wieder vor und hinter uns aus dem Wasser auf und stoßen sanft die Luft aus. Wir bekommen mehrmals die Rücken- und Schwanzflosse zu sehen, bevor die beiden irgendwann das Interesse verlieren und wieder abtauchen.

Nachmittags verlassen wir Husavik wieder und erleben nach dem Abendessen das zweite Highlight des Tages: Um kurz nach 21:00 Uhr überqueren wir auf 66°33 Nord den nördlichen Polarkreis und Kapitän Kingston und seine Crew laden zu Musik und isländischem Schnaps auf das Außendeck ein. Aus einer großen Box schallt isländische Seemannsmusik und es wird reichlich Schnaps ausgeschenkt. Irgendwann fängt die Crew an, die Gäste zum Tanz aufzufordern – ein lustiger Abend auf dem Polarkreis.

7. Tag: Seydisfjördur

In Seydisfjördur haben wir mittlerweile den Osten Islands erreicht, sind nun also schon halb um die Insel herumgefahren. Seydisfjördur ist ein wichtiger Verkehrspunkt in diesem abgelegenen Teil der Insel – einmal pro Woche kommt hier eine Fähre aus Dänemark an. Der Ort selbst ist wunderschön mit seinen alten Holzhäusern, die aus den Zeiten der boomenden Heringsindustrie stammen.

Nachtrag: Leider wurde Seydisfjördur im Dezember 2020 nach ungewöhnlich starken Regenfällen von mehreren Erdrutschen und Schlammlawinen heimgesucht und ein Teil der Häuser wurde beschädigt. Zum Glück kamen keine Personen zu Schaden.

Mit dem Bus passieren wir über eine abenteuerliche Schotterstraße die Basaltberge, die die geschützte Bucht umgeben und besuchen den Wasserfall Henigfoss. Entlang einer engen Schlucht wandern wir stetig bergauf und passieren unterwegs kleine Wasserfälle und beeindruckende Basaltformationen. Ganz am Ende fällt der Henigfoss 118 Meter in die Schlucht hinab. Die Felsen hinter dem Wasserfall sind von eingeschlossener Vulkanasche in verschiedenen Schichten rot gefärbt.

Nachmittags lädt das Expeditionsteam zur Zodiac-Tour durch die Bucht von Seydisfjördur ein und natürlich sind wir wieder dabei. Wir fahren tiefer in die Bucht hinein, wo selbst unsere „kleine“ Ocean Diamond nicht hinkommt und sehen den alten Fischereihafen und den kleinen Ort vom Wasser aus.

Abends erwartet uns heute ein isländisches Barbecue an Deck. Die Küchencrew hat ein tolles Buffet aufgebaut und Fisch und Fleisch werden auf Wunsch vor Ort gegrillt. Leider ist es ausgerechnet heute sehr kalt und windig, so dass wir zwar draußen essen, aber bald wieder reingehen, weil es zu kalt ist, um lange draußen zu sitzen.

8. Tag: Djupivogur

Heute geht es auf den abenteuerlichsten Ausflug der ganzen Reise. Mit Schneemobilen wollen wir über den Vatnajökull-Gletscher, den größten Gletscher Islands, fahren. Die Anreise ist lang: per Bus und später Allradfahrzeug erreichen wir eine Hütte an der Zunge des Gletschers. Hier endet die Schotterpiste und geht in eine endlose Eis- und Schneelandschaft über.

Wir werden mal wieder in viel zu große Anzüge und Helme gesteckt und bekommen dann jeweils zu zweit ein Schneemobil zugewiesen. Die Guides geben uns eine kurze Einführung in die Handhabung der Schneemobile und dann geht es los über eine Eisstraße den Gletscher hinauf. Die Schneemobile sind ganz schön störrisch und es kostet Kraft sie in der Spur zu halten, aber bald haben wir den Dreh raus und genießen die rasante Fahrt. Irgendwann halten wir an und steigen im weißen Nichts aus. Leider haben wir heute kein Glück mit dem Wetter und die Fernsicht bleibt uns verwehrt, aber auch die etwas mystische Atmosphäre im Nebel hat ihren Reiz.

Nach dem Fahrerwechsel fahren wir auf dem gleichen Weg zurück zur Hütte. Der Nebel hat sich in der Zwischenzeit etwas gelichtet und wir bekommen endlich die versprochene Aussicht.

Später am Abend, als wir die Südküste Islands erreicht haben, können wir in der Ferne noch einmal einen Blick auf den Vatnajökull-Gletscher werfen, dessen Spitze immer noch im Nebel liegt.

9. Tag: Vestmannaeyjar Inseln

Nach dem Frühstück laufen wir in den Hafen von Heimaey, der einzigen bewohnten Insel der Westmännerinseln, ein. Der Hafen ist selbst für die Ocean Diamond eng und Kapitän Kingston muss gut aufpassen, dass er beim Anlegen nirgendwo anstößt. Gut, dass er das offensichtlich nicht zum ersten Mal macht.

Die Westmännerinseln liegen rund 20 Kilometer südlich von Island. Sie entstanden vor ca. 10.000 Jahren bei mehreren Vulkanausbrüchen und die Einwohner Heimaeys leben mit der ständigen Bedrohung eines neuen Ausbruchs. Der letzte fand 1973 statt. Das Vulkanmuseum sowie einige teilverschüttete Häuser zeigen bis heute sehr anschaulich, was der jüngste Ausbruch des Vulkan Eldfell angerichtet hat. Ein Drittel des Ortes wurde damals von der Asche begraben, der Hafen konnte gerade noch gerettet werden.

Über Lava-Felder wandern wir auf den Eldfell und bekommen einen tollen Überblick über die Inselgruppe bis hinüber nach Island. An einigen Stellen ist die Erde von der weiterhin anhaltenden Aktivität im Inneren des Bergs warm.

Anschließend besuchen wir das Museum und es ist bedrückend und beeindruckend zu sehen, wie schnell die Lava damals den Ort erreichte und die Menschen nur noch sich selbst in Sicherheit bringen konnten. Es gibt kurze Videos, Interviews mit Augenzeugen und alles ist sehr anschaulich dargestellt.

Zum Abschluss gibt es heute noch einmal eine Zodiak-Tour durch den Hafen. Die Guides bringen uns ganz nah an die zerklüfteten Felsen heran, wo zahlreiche Seevögel ihre Nistplätze haben.

Dann verlässt die Ocean Diamond den Hafen von Heimaey wieder und wir begeben uns auf die letzte Etappe zurück nach Reykjavik, wo unsere Reise morgen früh endet.

10. Tag: Ausschiffung in Reykjavik

Über Nacht hat die Ocean Diamond wieder Reykjavik erreicht. Als wir aufwachen liegt das Schiff bereits wieder an der Pier Midbakki. Nach einem letzten Frühstück verabschieden wir uns von der Crew und dem tollen Expeditions-Team. Bless, bless, Ocean Diamond, auf wiedersehen – wir hatten eine tolle Zeit.

Unsere Island-Reise ist zum Glück noch nicht ganz zu Ende. Wir freuen uns noch auf einen spannenden Tag auf dem Golden Circle und den Besuch der Hauptstadt Reykjavik.

Weitere Infos zu Island findet Ihr in diesen Beiträgen:

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten